Tageslicht-Kinderbetreuung - Pädagogik

Pädagogisches Profil

Bildungsauftrag

Unsere Großtagespflegen unterliegen dem  Bildungsauftrag welcher im Kinderbildungsgesetz kurz Kibiz in der jeweiligen Fassung festgeschrieben ist

Um den Bildungsauftrag zu erfüllen, legen wir großen Wert auf ganzheitliches Lernen, bei dem die soziale, emotionale, körperliche und geistige Entwicklung der Kinder die Grundlage ist. Wesentlicher Ausgangspunkt für die Gestaltung der pädagogischen Arbeit sind die Stärken, Interessen und Bedürfnisse des Kindes.

Deshalb lautet das Motto unseres Fachpersonals:

Den Blick für die Welt der Kinder öffnen!

In ihren ersten Lebensjahren lernen Kinder so viel wie in keiner späteren Lebensphase. Sie sind neugierig, sie erkunden die Welt mit allen Sinnen. Der Alltag steckt voller Gelegenheiten, etwas Neues zu entdecken. Wenn Eltern und andere Bezugspersonen Kinder in ihren ersten Jahren aufmerksam begleiten, fördern sie diese in einer entscheidenden Entwicklungsphase. Oft braucht es hierfür nichts Außergewöhnliches. Lerngelegenheiten ergeben sich in vielen Alltagsmomenten.

Um weiterhin dem Bildungsauftrag nachzukommen, führen wir eine alltagsintegrierte Bildungs-und Beobachtungsdokumentation eines jeden Kindes durch. Die Bildungsdokumentation setzt die schriftliche Zustimmung der Eltern voraus. Die Betreuung von Kindern unter drei Jahren erfordert ein hohes Maß an Verständnisfähigkeit ohne Sprache, was vom Personal eine gute Beobachtungsgabe und Einfühlungsvermögen verlangt.

Zur Dokumentation gehört ein umfassendes Aufnahmegespräch mit den Eltern, die Dokumentation der Eingewöhnungsphase, sowie die regelmäßige Dokumentation der weiteren Entwicklung des Kindes in der Betreuung. Die Abstände hierfür liegen bei ca. 6 Monaten, anzustreben ist aber eine Dokumentation in kürzeren Abständen, da sich Kinder unter 3 Jahren in einem schnellen Entwicklungsprozess befinden.

Des weiteren dient die Dokumentation als Hilfe bei  Entwicklungsgesprächen mit den Eltern, den Fachberatungsstellen oder dem Jugendamt selbst. Bei Verlassen der Großtagespflege in den Kindergarten erhält das Kind eine persönliche Erinnerungsmappe an die gemeinsame schöne Zeit, sowie die Entwicklungsdokumentation.

 

 

Das Bild vom Kind

In unseren Großtagespflegen setzen wir den Respekt vor der kindlichen Persönlichkeit vor alle Erziehungsziele.

Jedes Kind soll als Individuum mit seinen Stärken und Fähigkeiten akzeptiert werden.

Unsere Tageskinder sollen sich zu eigenständig denkenden, fühlenden und handelnden Personen entwickeln. Daher steht im Vordergrund, dass wir jedes Kind in seiner Entwicklung, Erfahrung und seinen Bedürfnissen wahrnehmen und begleiten.

Die Freiheit des Einzelnen findet seine Grenze, wo die Freiheit eines Anderen, bzw. der Gruppe eingeschränkt wird. Durch aktives, schöpferisches Spiel sollen sich die Kinder frei entfalten können.

Unbegründete Einschränkungen und Zwang müssen unbedingt vermieden werden. Durch ein vielfältiges Spielangebot werden die unterschiedlichen, kindlichen Bedürfnisse befriedigt. Das Kind wird zur Eigeninitiative und zum freien Tun ermutigt und zum Denken

herausgefordert.

 

Bildungsbereiche

1.1 Persönlichkeitsentwicklung und soziales Verhalten

Durch die geringe Anzahl an Kindern in unserer Großtagespflege ist es möglich auf die Bedürfnisse aller einzugehen. Durch das Aufwachsen in der Gruppe wird es gemeinschaftsfähig, erlernt Werte und Normen und auch die Äußerung der eigenen Gefühle. Hierzu zählt Freude, genauso wie Wut und Ärger.

Freies und angeleitetes Spiel wechseln sich ab. Besondere Bedeutung kommt in der sozialen Erziehung dem Freispiel zu. In der Gemeinschaft lernen Kinder zusammen Probleme zu lösen, sich in andere zu versetzen und Verantwortung zu übernehmen. Dafür brauchen sie das Vorbild der Erwachsenen. Die Kinder erhalten Hilfestellung bei der Erweiterung ihrer Ausdrucksmöglichkeiten. Gemeinsamkeit und Vertrautheit geben ein gutes Gefühl. Auch wenn nicht alle alles schon können. Schließlich kann man viel voneinander lernen.

Unsere Tageskinder werden altersgemäß an der Planung und Gestaltung des Gruppenalltags beteiligt.

 

1.2. Sprache

Wer spricht, braucht jemanden, der ihm zuhört!

Schon Kleinstkindern ist es wichtig, sich mit anderen Personen zu verständigen (verbal und nonverbal), sowie eigene Wünsche und Befindlichkeiten mitzuteilen. Unsere Betreuer sind sprachliches Vorbild, sie hören interessiert und aktiv zu, dadurch werden die Kinder zum Hören und Sprechen angeregt. Im Morgenkreis findet beispielsweise die Begrüßung der einzelnen Kinder statt- Wir singen Lieder, erzählen Reime, Geschichten, oder sprechen mit Handpuppen. Im Gruppenalltag schauen wir uns immer wieder gemeinsam Bilderbücher an und begleiten diese sprachlich. Handlungen der Kinder werden für das Kind selbst sprachlich definiert. Ebenso wichtig ist es, die Kommunikation der Kinder untereinander zu unterstützen. Bei „Tischspielen“, wie Puzzeln, Erkennen von Gegensätzen, erstes Memory, wird die Sprache angeregt.

Auf Ausflügen lernen die Kinder viel Neues zu entdecken und auch sprachlich zu bezeichnen.

 

1.3. Bewegungserziehung

„Mehr draußen, als drinnen“

In unseren Großtagespflegen legen wir viel Wert darauf, dass die Kinder in der Einrichtung, im Außengelände,  auf Ausflügen, oder auf nahegelegenen Spielplätzen ihrem Bewegungsdrang nachkommen können. Zur Förderung der Körperwahrnehmung, ist es somit wichtig, dass die Kinder ihren Körper im Alltag erproben.

Hierzu haben sie entwicklungsspezifische Gelegenheiten zur Bewegung, beispielsweise können sie auf Spielplätzen schaukeln und schwingen, wippen, klettern und rutschen, in Höhlen und in Büsche kriechen. Auf Ausflügeln lernen sie schnell und langsam zu laufen, auf unebenen Gelände zu laufen, durch Wasser zu gehen, Treppen zu steigen, in den Krippenwagen ein- und auszusteigen, einen Ball zu werfen, zu fangen oder zu schießen.

Im Außengelände stehen ihnen Rutschfahrzeuge für Koordinationsübungen zur Verfügung

Im Innenbereich haben wir die Möglichkeit mit Softbausteinen, Rampen und einem Kriechtunnel eine Bewegungsbaustelle aufzubauen.

 

1.4. Rhythmische / musikalische Erziehung

Unseren Kindern wird die Möglichkeit gegeben, sich mit Geräuschen, Melodien und Instrumenten auseinanderzusetzen und durch eigenes Experimentieren zu einer eigenen Ausdrucksform zu gelangen Die Freude an der Musik wird gefördert, z.B. durch Lieder, Bewegungstänze und Spiele. Das rhythmische Empfinden erfahren die Kinder in der angeleiteten Bewegungserziehung, z.B. mit Klatschen, Stampfen, Gehen und Tanzen.

Einmal wöchentlich wird unser Angebot durch die Musikschule Dreiklang ergänzt.
 

 

1.5. Natur und Umwelt

Uns ist es wichtig, den Kindern den Zugang zur Natur zu schaffen, denn ihre Erkenntnis erfolgt auf der Ebene des Sammelns, Betrachtens, Umgehens, Sortierens und Ausprobierens.

Auf Ausflügen haben die Kinder Kontakt zu Tieren, beispielsweise auf dem Bauernhof im Südpark.

Durch die Erkundungen der Natur werden den Kindern Naturliebe und ein größeres

Umweltbewusstsein vermittelt.

Wir schützen die Pflanzen, wenn wir den Nutzen erkennen und erlernen.

Eine lebendige Erfahrungswelt gibt der Fantasie der Kinder ständig neue Nahrung:

Sie kommen Geheimnisvollem auf die Spur, z. B. im Winter Spuren im Schnee zu folgen, oder Vogelnester zu entdecken.

Zur Umwelterziehung gehört es auch, den Kindern Möglichkeiten zur Müllvermeidung zu veranschaulichen.

 

1.6. Spiel und Kreativität

Weil Spiel das wichtigste Lernfeld der frühen Kindheit ist, stellt unsere Einrichtung den Kindern dafür täglich ausreichend Zeit zur Verfügung.

Freies und angeleitetes Spiel wechseln sich ab. Spielen beginnt mit der Nachahmung als wichtigster Baustein der Kommunikation. Mit Hilfe der Imitation weitet das Kind seine Möglichkeiten ständig aus. Es hat die Möglichkeit allein und eigenständig zu spielen, oder mit anderen Kindern gemeinsam zu spielen. Wir stellen den Kindern in unseren Einrichtungen altersgerechtes Spielzeug zur Verfügung. Hierbei achten wir auf Schadstofffreiheit und bevorzugen Holzspielzeug. Alle Räumlichkeiten  sind den Bedürfnissen der U3 Kinder angepasst. Die Gruppenräume sind so gestaltet, dass die jüngeren Kinder viele Spielmöglichkeiten auf dem Boden haben.

Das Gestalten ist eine besondere Form des Spielens, daher bekommen unsere Kinder in der Einrichtung die Gelegenheit ausgiebig mit möglichst vielen verschiedenen Materialien zu arbeiten. Durch beispielsweise Kleister, Fingerfarben, Sand und Ton können die Kinder ihre Fähigkeit zum Malen und Modellieren, ihre Handgeschicklichkeit, ihre Farbwahrnehmung, aber auch ihre Fantasie und Experimentierlust entwickeln. Dabei kommt es nicht auf das ästhetische Urteil des Erwachsenen an!

 

 Eingewöhnung des Kindes

 

Die Eingewöhnung orientiert sich an den Bedürfnissen des Kindes. Sie dauert in der Regel 2 Wochen, bei Bedarf auch länger. Da der Verlauf eine wichtige erste Trennungserfahrung für das Kind ist, bitten wir alle Eltern, ausreichend Zeit dafür einzuplanen.

Die Eingewöhnung der Kinder erfolgt in unseren Einrichtungen nach dem „Berliner Eingewöhnungsmodell“, welches in der Kurzform wie folgt aussieht:

  • Die Eltern entscheiden, ob Vater, Mutter, andere nahe Verwandte das Kind beim Eingewöhnen begleitet.
  • Die ersten Tage besucht das Kind, gemeinsam mit dem Elternteil, unsere Großtagespflege zu einer Zeit, welche wir mit Ihnen festlegen.
  • In dieser Zeit pflegen wir viel Austausch mit dem Elternteil.
  • Wir entdecken gemeinsam die Räume und lernen die anderen Kinder kennen.
  • Rituale sind für den Abschied wichtig, z. B. Winken, Lied singen, einen schönen Tag wünschen.
  • Lieblingsspielzeug, Schmusetuch, Nuckel, Kuscheltier helfen dem Kind und können gerne mitgebracht werden.
  • Am 4. Eingewöhnungstag (nicht nach dem Wochenende) findet ein erster Trennungsversuch statt.
  • Der Elternteil verabschiedet sich dabei deutlich vom Kind und begrüßt es beim Wiederkommen herzlich.
  • Gerade wenn das Kind weint, bitten wir den Elternteil um ein kurzes Abschiedsritual – auch wenn es schwer fällt.
  • Die Phase ohne Elternteil wird langsam erweitert.

Hat das Kind noch Schwierigkeiten, müssen die Eltern immer erreichbar sein. Wir selbst können erst langsam Bindungsperson für Ihr Kind werden. Ist dies erreicht, kann das Kind von uns als „sicherer Basis“ aus die Welt entdecken, erforschen und lernen!
Bindung ist eine Voraussetzung für das eigenaktive Lernen!

 

Ernährung

In unseren Einrichtungen bieten wir Ihren Kindern morgens ein 2.Frühstück an. Dies besteht zur Mehrheit aus Obst (Äpfel, Bananen, Birnen, saisonbedingt Erdbeeren, Weintrauben). Ab und an wird auch Rohkost (Möhre, Paprika, Gurke) mit belegten Broten (eher dunkle Brote, mit Körnermischung, sowie Frischkäse, fettarmer Aufschnitt, Käse) angeboten.

Getränke: stilles Wasser

Das Mittagessen wird täglich frisch zubereitet. Beim Einkauf der Lebensmittel wird auf viel Biolandwirtschaft, Frische und Tiefkühlkost (Biogemüse) geachtet. Bei der Zubereitung von Speisen mit Fleischanteil, werden Geflügel und Rind angeboten. Die Speisen sind entsprechend dem Alter der Kinder salz-und gewürzarm. Unseren Mitarbeitern stehen für die Zubereitung des Mittagessens, Fachbücher für die Kleinkindernährung zur Verfügung.

Nachmittags bekommen unsere Kleinen eine Milchmahlzeit. Diese kann zum Beispiel bestehen aus einem Kindermüsli (zuckerfrei), Grießbrei (zuckerfrei), Milchreis (zuckerfrei)…

Kooperation und Vernetzung

Zusammenarbeit mit dem Jugendamt/ mit der Fachberatungsstelle

Als Großtagespflege unterliegen wir in Düsseldorf dem Jugendamt Düsseldorf. Dieses wird vertreten durch die Fachberatungsstellen der freien Träger.
Die Aufgaben der Fachberatungsstellen sind entnommen aus dem Handbuch-Kindertagespflege des Bundesministeriums Familie, Senioren, Frauen und Jugend:
Eltern und Tagespflegepersonen haben einen gesetzlichen Anspruch auf Beratung in allen Fragen der Kindertagespflege (§ 23, Abs. 4 SGB VIII).
Beratung heißt: Informationen über rechtliche und organisatorische Zusammenhänge, um Orientierung und Sicherheit zu erlangen,

Unterstützung und Begleitung des pädagogischen Alltags, um eigenes Handeln zu reflektieren, Verhalten zu hinterfragen und Innovationen und Veränderungen herbeizuführen,
Anregungen und Impulse für den Alltag, um das pädagogische Handeln zu befruchten und die Erfahrungsmöglichkeiten für die Kinder zu erweitern,
Bei Konflikten zwischen Eltern und Tagespflegeperson vermitteln, um Betreuungsabbrüche zu vermeiden. Beratung und Begleitung ist notwendig, um die Betreuungsverhältnisse für die Kinder stabil zu halten, die Kindertagespflege für alle Beteiligten als verlässliche, professionelle und zufriedenstellende Form der Kindertagesbetreuung zu erhalten und weiter zu entwickeln.