Großtagespflege Kunterbunt - Pädagogik

Pädagogisches Profil

Entwicklungsförderung mit den 10 Bildungsbereichen

Partizipation: Wir möchten die Kinder unterstützen, ihr Selbstbewusstsein zu entwickeln, ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche wahrzunehmen und zu äußern. Die Tageskinder werden ernst genommen und bestimmen den Alltag mit. Sie lernen z.B. während des Freispiels selber zu entscheiden was sie spielen oder mit wem sie spielen bzw. wie lange sie etwas spielen möchten. Selbständigkeit wird durch die Arbeiten des täglichen Lebens unterstützt. Für Kleinkinder ist das alltägliche Leben spannend und lehrreich. Im Alltag entstehen viele Möglichkeiten, in denen die Kinder sich in ihrer Selbständigkeit erproben können: hauswirtschaftliche Tätigkeiten, z.B. Tisch decken, aufräumen, backen oder einkaufen, hygienische Tätigkeiten, z.B. Hände waschen oder Zähne putzen und lebenspraktische Tätigkeiten, z.B. alleine an- und ausziehen.

Feinmotorik ist wichtig für die kindliche Entwicklung, denn spätestens in der Schule zum Schreiben lernen werden feinmotorische Fähigkeiten verlangt. Mit folgenden Spielideen möchten wir die Feinmotorik bei den Kindern fördern: prickeln, kneten, basteln, malen, matschen oder puzzeln. Desweiteren werden Türme gebaut oder Fingerspiele geübt.

1. Bildung fängt bei der Geburt an und es gibt keine lernfreien Zeiten. „Die größte Kunst ist, den Kindern alles, was sie tun oder lernen sollen, zum Spiel zu machen.“ (John Locke). Je früher Bildung und Förderung einsetzt, desto besser können allen Kindern faire Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe eröffnet werden. Forscherdrang und Entdeckergeist sind die Voraussetzungen für eine positive Selbstbildung. Ein Kind verhält sich neugierig und erkundet selbstständig seine Umgebung, wenn es sich in einer sicheren Bindung aufgehoben fühlt. Gerade im naturwissenschaftlichen Bereich gibt es im Kleinkindalter schon so viel zu beobachten und entdecken. Wir möchten die Rolle der „Forschungsassistenten“ einnehmen und nicht vorschnelle Lösungen anbieten, sondern nur unterstützend eingreifen, wenn ein Kind alleine nicht mehr weiterkommt. Naturwissenschaftliche Themen ergeben sich aus vielen Alltagssituationen. Einige Highlights die wir in unserer Großtagespflege beobachten: z.b. wie Eis schmilzt wenn es warm wird, wie Kresse wächst oder wie sich aus einer Raupe ein Schmetterling entwickelt. 

2. Mathematische Bildung bedeutet Mengen, Größen, Gewichte, Formen und Farben zu beobachten und zu erkennen. Die Kinder lernen dies zu erfassen und zu vergleichen. In unserer Großtagespflege sortieren wir z.B. Bausteine nach Farben, Formen und Größen. Wir bauen Türme von unterschiedlichen Höhen oder wiegen verschieden Gegenstände.

3. Körper, Gesundheit, Ernährung: Körperliches und seelisches Wohlbefinden ist eine grundlegende Vorraussetzung für die Entwicklung und Bildung. Gesundheitsbildung beinhaltet die Stärkung der Selbstsicherheit, die Befähigung zur Lebenskompetenz und die Verantwortungsübernahme für sich und seinen Körper. In unserer Großtagespflege legen wir viel Wert auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung. Um den Geschmacksinn der Kinder zu fördern binden wir ihnen spielerisch die Augen zu und lassen sie verschiedene Obstsorten erschmecken. 

4. Religion ist ein Recht jedes Menschen. Sie zeigt Werte und Normen auf, an denen sich Menschen orientieren können. In unserer Großtagespflege wird den Tageskindern die Möglichkeit gegeben, unterschiedliche Formen von Religionen und Weltanschauungen zu erfahren und eine multikulturelle Lebenswelt wahrzunehmen.

5. Musisch-ästhetische Bildung: Musik hat eine eigene Sprache und ermöglicht unabhängig von Kultur, Alter und Sprache miteinander zu kommunizieren. Sie stärkt das Gemeinschaftserleben und verbindet. Wir stellen den Kindern unterschiedliche Musikinstrumente zur Verfügung, die auch im Freispiel immer wieder gerne genutzt werden. Malstifte, Papier und anderes Bastelmaterial stehen den Tageskindern jederzeit zum Basteln und Gestalten zur freien Verfügung. Die älteren Kinder benutzen immer wieder gerne unsere Verkleidungskiste, um in immer wieder andere Rollen zu schlüpfen.

6. Medien sind heute ein selbstverständlicher Bestandteil des Alltagslebens. Sie sind ein attraktives Mittel zur Wissensaneignung, sind vielfältig und bunt. Bei uns in der Großtagespflege stehen den Kinder altersgerechte Bücher jederzeit zur Verfügung. Die Kinder schauen sich die Bücher alleine an, aber wir betrachten und besprechen die Bücher auch immer wieder gemeinsam. Ab und zu hören wir auch Kinderlieder, wozu immer wieder gerne getanzt und mitgesungen wird.

 

Pädagogische Schwerpunkte

7. Durch Bewegung lernen die Kinder sich selbst und ihre körperlichen Fähigkeiten kennen. Unfälle werden durch eine bessere Geschicklichkeit vermieden. Der kindliche Bewegungsdrang ist natürlich vorhanden und stärkt nicht nur die motorischen, sondern auch die geistigen Fähigkeiten. Bewegung ist Lebensfreude. Die Auswahl zum Bewegen draußen ist riesig, z.B. Ball spielen, klettern, schaukeln oder um die Wette rennen. Aber auch in der Tagespflege ist einiges möglich, z.B. unser Bällebad, Bewegungsparcours, Luftballonspiele, Bewegungslieder. Klar geht es dabei turbulent zu, aber die Kinder brauchen dies und können sich hinterher umso konzentrierter ruhigen Spielen widmen.

8. Liebe, Wärme und Akzeptanz sind die Basis für eine gute Sprachentwicklung. Nur wer Sprache hört, lernt auch zu sprechen. Daher ist es wichtig von Anfang an mit den Kindern zu reden. Es gibt viele Möglichkeiten immer wieder die Sprache einzubringen, z.B. Bücher vorlesen, Geschichten erzählen, Lieder singen, Fingerspiele, Reime, Erzählen von Alltagssituationen oder auch bei der Körperhygiene (Wickeln, waschen). Vorlesen fördert die Lust auf das selber lesen. Bereits ab 1 Jahr haben Kinder Spaß daran, Bücher mit Bildern anzuschauen. Ältere Kinder regt es an, wenn gelesenes weiterentwickelt wird, z.B. durch Malen oder Nachspielen der Geschichten. Sprache ist die Schlüsselqualifikation für den Bildungserfolg.

 

Was uns als Kindertagespflegepersonen ausmacht

9. Ökologische Bildung: Jeden Tag unternehmen wir Ausflüge an die frische Luft (außer bei Gewitter oder Hagel). Die Kinder sollen die Natur „hautnah“ erleben, mit allen ihren Sinnen (schmecken, fühlen, riechen, fühlen, hören). So wird nicht nur die Wahrnehmung der Kinder gefördert, sondern gleichzeitig auch noch ihr Immunsystem gestärkt. Wir möchten den Kindern achtsames und sorgsames Verhalten gegenüber den Tieren und Pflanzen vermitteln und mit ihnen die Jahreszeiten erleben. Mit den gesammelten Materialien der Kinder wird dann in der Tagespflege gebastelt und dekoriert.

10. Eine soziale, kulturelle und Interkulturelle Bildung ist uns in unserer Großtagespflege sehr wichtig. Wir leben den Kindern Offenheit und Toleranz gegenüber anderen Menschen vor. Interkulturalität bedeutet Vielfalt und öffnet neue Tore die Welt zu erkunden. Interkulturelle Kompetenz ist die Fähigkeit Interkulturalität (Fremdheitserfahrung) in Kulturalität (Normalität) zu wandeln. Jedes Kind soll lernen lernen, eigene Werte zu entwickeln, jedoch anderen Werten gegenüber aufgeschlossen zu bleiben. 

Inklusion ist das Grundrecht der Menschenwürde. Mit dem in Kraft treten der UN-Konventionen für Rechte von Menschen mit Behinderungen ist Deutschland 2009 die Verpflichtung eingegangen, das Bildungssystem „inklusiv“ zu gestalten. Allen Kindern soll so soziale Teilhabe und Chancengleichheit ermöglicht werden. Alle Kinder unabhängig von Ihren individuellen Stärken und Schwächen, haben das Recht, gemeinsam zu leben und voneinander zu lernen. Neben uns als Tagespflegepersonen (wir nehmen regelmäßig an Fortbildungen zum Thema Inklusion teil) werden auch spezialisierte Kräfte (Therapeuten) die Möglichkeit haben eine individuelle Förderung für Ihre Kinder zu gestalten. Inklusion bedeutet bei uns: Alle Kinder in gleicher Weise wertschätzen. Die Unterschiede zwischen den Kindern als Chance für gemeinsames spielen und lernen sehen und erkennen. Das Recht der Kinder auf eine qualitativ gute Erziehung, Bildung und Betreuung anerkennen. Die Unterschiedlichkeiten aller Kinder, ob mit oder ohne Behinderung oder Beeinträchtigung, sollte als eine Bereicherung gesehen und akzeptiert werden. "Inklusion ist ein Menschenrecht und die moderne Form der Gleichheit" (Theresia Degner, Vorstandsmitglied der UN)

Kooperation und Vernetzung

Wir arbeiten mit dem Jugendamt der Stadt Düsseldorf, der Fachberatung Pme Familienservice, Siegburgerstrasse 3, 40591 Düsseldorf, Kindergärten der näheren Umgebung und mit anderen Tagesmüttern zusammen und stehen mit ihnen im regelmäßigen Austausch.